DEYNIQUE - Cosmetic World |Herbst/Winter 2020

W I N T E R B E A U T Y 17 BEHANDLUNG Antibiotika helfen nur bei Bakterien Antibiotika beeinflussen und greifen Strukturen der Bakterien, wie zum Beispiel die Zellwand, an und können so zum Absterben der Bakterien füh- ren. Körperzellen werden dabei nicht angegrien. Manche Antibiotika töten die Bakterien, manche hindern sie nur an der Vermehrung. Da Viren keinen eigenen Stowechsel und auch keine Zellwand besitzen, sind Antibiotika macht- los. Es gibt jedoch auch Mittel, die Viren in ihrer Vermehrung hemmen. Bei vielen viralen Infekten wie Erkältungen beschränkt sich die Behandlung aber auf eine Therapie, die zwar nicht die Viren selbst bekämp , aber die Symptome der Krank- heit lindert. Den Rest muss die körpereigene Ab- wehr dann allein erledigen. IMPFUNGEN Schutz vor Bakterien und Viren Eine Impfung bereitet das Immunsystem auf die Abwehr der Erreger vor. Es gibt Impfstoe gegen bestimmte bakterielle und virale Erkrankungen. Ein Impfsto enthält entweder abgeschwächte Krankheitserreger oder nur harmlose Teile des Er- regers. Das Immunsystem erkennt die fremden Struktu- ren und bildet Antikörper dagegen. Wenn nach der Impfung die gleiche Erregerart in den Körper gelangt, kann der Eindringling in der Regel schnell unschädlich gemacht werden. Da manche Viren ihr äußeres Erscheinen sehr schnell verändern, ist die Entwicklung eines Impfstoes schwer. Deshalb muss zum Beispiel für den Grippe-Erreger jedes Jahr ein neues Impfserum entwickelt werden. Krankheiten, durch BAKTERIEN verursacht: eitrige Entzündungen der Haut bakterielle Lungenentzündungen Blasenentzündungen Lebensmittelvergi ungen (z. B. Salmonellen) Wenn Bakterien die Blutbahn, die Hirnhäute oder das Herz befallen, dann können sich schwerwiegende oder gar lebens- bedrohliche Erkrankungen entwickeln. Bei Infektionen durch Bakterien können Antibiotika helfen, wieder gesund zu werden. Krankheiten, durch VIREN verursacht: Erkrankungen der Atemwege wie Erkältungen Grippe COVID-19 (Erkrankung, die durch das neuartige Coronavirus ausgelöst wird) Masern, Röteln, Mumps oder Windpocken Durchfallerkrankungen Wichtig zu wissen: bei Virus-Erkrankungen helfen Antibiotika nicht. Wichtige Aufgaben Viren und Bakterien müssen natürlich nicht immer gefährlich sein – sie können auch durchaus nützlich sein und wichtige Aufgaben im Menschen erfüllen. Das gilt insbesondere für Bakterien. So leben zum Beispiel auf unserer Haut, im Mund sowie im Darm eine Vielzahl nütz- licher Bakterien. Auf der Haut helfen sie dabei, den natürlichen Schutzschild gegen Krankheitserreger aufrechtzuerhalten. Dem Darm gelingt es, dank der Hilfe nützlicher Bakterien, Krank- heitserreger abzuwehren. Außerdem brauchen wir Darmbak- terien zum Beispiel, um wichtige Nährstoe zu bilden oder zu verarbeiten. Man weiß allerdings bisher nur sehr wenig über den Nutzen an- sässiger Viren. Das liegt vor allem an ihren Eigenscha en. Denn Viren müssen lebende Zellen infizieren, weil sie allein keinen kompletten Lebenszyklus bestreiten können. Das macht die Unterscheidung zwischen Freund und Feind sehr viel kompli- zierter als bei Bakterien. Aktuelle Forschung deutet darauf hin, dass bestimmte Viren im Darm, die sogenannten Phagen, die Darmflora des Menschen mitregulieren. Die Viren helfen dabei, die Darmschleimhautzellen in steter Alarmbereitscha zu hal- ten, also das Immunsystem zu aktivieren, sodass sich der Darm trotz aller Infektionsvorgänge nicht entzündet.

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